Viel mehr als ein Stadtbus: Der Mercedes Benz eCitaro als Teil des eMobility ÖPNV Ökosystems

10.07.2018
  • Herausforderung Elektromobilität: urbanen Omnibusverkehr neu denken
  • eMobility Consulting: gründliche und praxisnahe Beratung der Verkehrsbetriebe
  • Omniplus Service: neue Konzepte für die Herausforderung Hochvolttechnik
  • Musterwerkstatt Dortmund: vorbildliche Einrichtung, umfassende Schulungen

Der neue vollelektrisch angetriebene Mercedes‑Benz eCitaro ist viel mehr als ein Stadtbus, er ist Teil des Gesamtsystems eMobility von Daimler Buses. Es umfasst vor einer Beschaffung die fachkundige Beratung durch das eMobility Consulting Team. Berücksichtigung finden hierbei die Themen Umlaufplanung, existierende Infrastruktur und die spezifischen Verkehrs­betriebsprozesse in den Bereichen Planung, Disposition, Wartung und Instandhaltung. Maßgeschneiderte Servicekonzepte für Elektromobilität bis hin zu Dienstleistungen in der Kundenwerkstatt werden durch den Omniplus Service angeboten.

Herausforderung Elektromobilität: urbanen Omnibusverkehr neu denken

Elektromobilität ist eine Herausforderung, das erleben private Pkw‑Käufer, die sich über den Weg zur Arbeit oder den Wochenendausflug Gedanken machen. Das erleben Verkehrsbetriebe noch viel intensiver, die mit einem festgefügten und feinstufigen Geflecht aus Liniennetzen, Fahrplänen, Umläufen und Dienstplänen arbeiten. Ihr Wunsch ist ein 1:1 Tausch von Stadtbussen mit Verbrennungsmotor gegen vollelektrisch angetriebene Busse. Dieser ist aber in der Regel nicht ohne Eingriffe möglich und daher eine gründliche Vorbereitung unabdingbar – Elektromobilität bedeutet, urbane Mobilität mit Omnibussen neu denken.

Neben den höheren Kosten und möglichen Förderungen für elektrisch angetriebene Omnibusse gilt es, bei der Umstellung auf Elektromobilität detailliert den Energieverbrauch und die daraus resultierende Reichweite zu beachten, außerdem die Fahrgastkapazität, die Ladestrategie einschließlich der Energieversorgung, den Service von der Ausstattung der eigenen Werkstatt bis zur abgestuften Ausbildung von deren Mitarbeitern. Ein weiterer Schlüsselfaktor im elektrifizierten Busbetrieb ist das Thema betriebliche Assistenz. Durch das Zusammenführen von Betriebshofs- und Infrastruktur- sowie Busdaten können effektive Entscheidungen im täglichen Betrieb getroffen werden.

eMobility Consulting: gründliche und praxisnahe Beratung der Verkehrsbetriebe

Hier setzt eMobility Consulting von Daimler Buses an. Erfahrene Mitarbeiter präsentieren den Verkehrsbetrieben zunächst die Leistungsfähigkeit des eCitaro und loten Vorstellungen und Wünsche der Unternehmen aus. Im nächsten Schritt wird Linie für Linie einzeln analysiert; es werden umfas­sende Daten von der Linienlänge über das Fahrgastaufkommen bis zur Durchschnittsgeschwindigkeit erfasst. Selbst die Außentemperaturen spielen eine Rolle: Sie sind aufgrund des erhöhten Energieverbrauchs für Heizung und Klimatisierung mitentscheidend für die Reichweite elektrischer Stadtbusse. Ein eigens entwickeltes Simulationsprogramm errechnet dann den Energiebedarf.

Die Experten bewerten die einzelnen Einsätze und verknüpfen sie mitei­nander. Daraus resultieren unterschiedliche Varianten, von der Standard­erfassung mit Reichweitenberechnung über das Thema Lademanagement bis zur Organisation des Betriebshofs. Von Vorteil ist dabei die umfassende Kenntnis der Fachleute ihrer eigenen Omnibusse, der kurze Draht zu den Ingenieuren in der Entwicklung und das professionelle und vertrauensvolle Verhältnis zu den Verkehrsbetrieben – daraus resultiert ein einzigartiges Know-how für das Verkehrssystem Omnibus.

Im Ergebnis können die Experten präzise Empfehlungen und Kalkulationen abgeben. Sie berücksichtigen die Lade-Infrastruktur, den Energieverbrauch, die Anschlussleistung der Stromversorgung des Depots, das Lademanage­ment und letztlich die betriebliche Integration des eCitaro. Die Hinweise gehen praxisnah bis ins Detail. Zum Beispiel umfassen sie bei einer hohen Zahl von Tageskilometern auch geteilte Dienste oder Zwischenladungen im Depot als Alternative zu externen Ladestationen, denn diese sind kostspielig und können außerdem längeren Genehmigungsverfahren unterliegen.

Damit nicht genug: Zusätzlich erhalten Verkehrsbetriebe bereits vorab durch eMobility Consulting grundlegende Informationen zu Themen rund um Mitarbeiterschulung, Werkstattausstattung und -einrichtung sowie dem passenden Servicekonzept.

Omniplus Service: neue Konzepte für die Herausforderung Hochvolttechnik

Service, Wartung und Reparatur verändern sich mit Elektromobilität eben­falls deutlich. Tätigkeiten rund um Verbrennungsmotor, Abgasnachbehand­lung und Automatikgetriebe entfallen, der Fokus liegt jetzt auf Hochvolt­technik. Sie erfordert andere betriebliche Abläufe. So können zum Beispiel bei Bedarf einzelne Batteriemodule ausgetauscht werden. Hierzu ist beispielsweise eine Deaktivierung des Hochvoltsystems notwendig.

Die Servicemarke Omniplus von Daimler Buses hat daher ein eMobility-Servicekonzept vorbereitet. Verkehrsbetriebe können sich daraus individuell passende Bausteine wählen. Dies beginnt mit der klassischen Betreuung der Kundenwerkstatt, geht weiter über Werkstattleistungen in Verbindung mit Serviceverträgen in werksseitigen Kompetenzzentren und mündet im BusDepot Management: Hier übernehmen Mitarbeiter von Omniplus fest­gelegte Arbeiten bis zur Rundumbetreuung der Fahrzeuge direkt in der Kundenwerkstatt. Dieses Verfahren hat sich bereits an mehreren Stand­orten in Europa bewährt.

Musterwerkstatt Dortmund: vorbildliche Einrichtung, umfassende Schulungen

Über die Ausstattung einer Werkstatt für vollelektrisch angetriebene Omni­busse können sich Verkehrsbetriebe in der Omniplus Musterwerkstatt im Trainingscenter Dortmund informieren. Diese einmalige Einrichtung ist beispielhaft eingerichtet - von isoliertem Werkzeug über Dacharbeitsstände, eine Krantraverse zum Aus- und Einbau von Batteriemodulen bis zur Hochvolt-Lagereinrichtung mit integrierter Brandschutzanlage für Batterie­module. Ebenso können sich Unternehmen dort über Arbeitsschutzvor­schriften und weitere Themen rund um Hochvolttechnik kundig machen, wie beispielweise das Arbeiten unter Spannung bei Reparaturen von Batterie­modulen.

Dortmund ist weit mehr als eine Schauwerkstatt - hier wird intensiv qualifiziert und ausgebildet, denn nur entsprechend vorbereitete Mitarbeiter dürfen eine Werkstatt mit Elektrofahrzeugen betreten oder gar mit der Hochvolttechnik arbeiten. Die Servicemarke Omniplus hat unter Berück­sichtigung der Kundenwünsche ein komplettes Qualifizierungskonzept entwickelt, von der Hochvolt-Sensibilisierung über Schulungen für Fach­kräfte bis zur Vorbereitung von Ausbildern. Geschult werden sowohl eigene Mitarbeiter als auch das Personal von Verkehrsbetrieben. Im Zuge der Einführung des vollelektrisch angetriebenen Citaro wird das Konzept europaweit ausgedehnt.

Basis ist große Erfahrung im Umgang mit Hochvolttechnik: In Dortmund wurden für die vorhergehende Generation von Hybrid- und Brennstoffzellen­bussen in knapp zehn Jahren bereits rund 1200 Mitarbeiter weitergebildet.

Darüber hinaus bietet Omniplus Trainings zum eCitaro an. Sie umfassen eine große Spanne, von Einführungsschulungen ohne Hochvoltumfänge bis zu Schulungen für Rettungskräfte. Damit rundet Omniplus sein Schulungs­angebot bedarfsgerecht ab.