Mercedes Benz Minibusse: neue Generation auf Basis des neuen Sprinter, Spitzenmodell Sprinter City 75 mit einzigartiger Technik

10.07.2018
  • Vorteil Sprinter: volle Vernetzung und Gleichteilestrategie
  • Sprinter City 75: neues Spitzenmodell mit einzigartiger Technik
  • Sprinter Transfer: Alleskönner unter den Minibussen
  • Sprinter Mobility: Spezialist für mobilitätsbehinderte Fahrgäste
  • Doppeljubiläum: 20 Jahre Minibusse, 25 000 Exemplare

Der neue Mercedes‑Benz Sprinter bildet die Basis für eine komplett neue Generation der erfolgreichen Minibusse mit Stern. Sie teilen sich wie bisher in die Baureihen Sprinter City, Sprinter Transfer, Sprinter Mobility und Sprinter Travel auf. Die Bezeichnungen stehen unverändert für die Einsätze im Linienverkehr, als vielseitiger Shuttlebus, für die Beförderung mobilitäts­eingeschränkter Fahrgäste und den Reiseverkehr. Somit deckt der Sprinter als Minibus erneut alle denkbaren Einsätze ab. Jedoch hat die Mercedes‑Benz Minibus GmbH das Programm im Detail neu strukturiert und die einzelnen Modelle umfassend überarbeitet bzw. völlig neu konstruiert. Eine herausragende Rolle nimmt dabei der Sprinter City 75 mit einer exklusiven Technik ein. Alle Modelle der neuen Generation basieren auf dem Sprinter mit Hinterrad- oder optional Allradantrieb.

Neue Bezeichnungen, gestaffelter Anlauf

Mit der neuen Generation ändern sich die Modellbezeichnungen der Minibusse: Wie bisher orientiert sich die erste Ziffer an der Längenvariante des Basisfahrzeugs, die zweite Ziffer bezeichnet jetzt jedoch dessen Tonnageklasse.

Der Modellanlauf ist gestaffelt und passt sich an die Verfügbarkeit des Sprinter an: Er beginnt im Jahr 2018 mit Sprinter Transfer 23 sowie 35, Sprinter Mobility 23 sowie dem komplett neu entwickelten Sprinter City 75. Die weiteren Modelle dieser Baureihen folgen im Jahr 2019, ebenso alle Modelle des Sprinter Travel. Nach Abschluss des Modellwechsels wird sich das Programm im Herbst 2019 aus mehr als 20 Links- und Rechtslenker­modellen zusammensetzen.

Vorteil Sprinter: volle Vernetzung und Gleichteilestrategie

Die Minibusse profitieren von den Vorzügen des neuen Mercedes‑B enz Sprinter. Das beginnt mit den fließenden Linien des Designs, umfasst die aktualisierten Komponenten von Motor und Fahrwerk und mündet schließlich im komplett neuen Cockpit. Es überzeugt neben seiner Ergo­nomie durch seine hohe Variabilität, einschließlich zahlreicher Ablagen und Lademöglichkeiten für elektronische Geräte. Die breite Spanne reicht von der funktionellen Serienausstattung bis zum Multifunktions-Lederlenkrad mit einer Vielzahl von Funktionen, einem farbigen Display zwischen den übersichtlichen Instrumenten sowie einem hochauflösenden Display im Bereich der Mittelkonsole, wahlweise im Format 7,0 oder 10,25 Zoll einschließlich dem Multimediasystem Mercedes‑Benz User Experience MBUX. Hinzu kommen zahlreiche Assistenzsysteme vom serienmäßigen Seitenwind-Assistent bis zum aktiven Abstandshalte-Assistent DISTRONIC, aktivem Bremsassistent und aktivem Spurhalte-Assistent.

In der täglichen Praxis überzeugen die vielen neuen Details der Bedienung. Das wäre zum Beispiel das serienmäßige schlüssellose Starten, die optionale elektrische Parkbremse für Modelle bis 4,1 t zulässigem Gesamt­gewicht oder bei den Modellen mit Heckflügeltüren der Verzicht auf die herkömmlichen Aufsteller - sie sind nun mit einem Griff bis 270 Grad zu öffnen. Der Sprinter verfügt serienmäßig über eine Schiebetür mit einer großen, lichten Öffnung von 1300 mm. Sie wird optional durch einen Tür­stopper auf 780 mm begrenzt. Beide Türvarianten sind auf Wunsch mit einer elektrischen Betätigung zu bekommen.

Die Minibusse sind ebenso wie der Sprinter voll vernetzt. Serienmäßig sind sie mit dem Connectivity Modul des Sprinter für das Flottenmanagement ausgestattet. Sie können aber auf Wunsch ebenso in das Flottenmanage­mentsystem Omniplus On eingebunden werden. Vernetzt ist auch das Basisfahrzeug Sprinter mit dem Auf- und Ausbau: Eine neue zentrale Elektrik sichert die Verbindung. Sie ist rechts im unteren Teil des Armaturenbretts positioniert. Oberhalb der Mittelkonsole der Minibusse fällt eine zusätzliche einheitliche Konsole ins Auge. Hier sind mit bis zu 14 Schaltern und 12 Signalleuchten die omnibusspezifischen Bedienelemente übersichtlich zusammengefasst.

Nicht zuletzt profitieren die Minibusse von einer Gleichteilestrategie mit Mercedes‑Benz Vans: Ob Luftfederung (Ausnahme: Sprinter City 75) oder Fahrgastraum-Klimaanlage mit 7 kW bzw. 11 kW Leistung – diese und weitere Komponenten sind bei Minibussen und Basisfahrzeugen identisch.

Sprinter City 75: neues Spitzenmodell mit einzigartiger Technik

Der neue Mercedes‑Benz Sprinter City 75 ist das Aushängeschild der Minibusse von Mercedes‑Benz für den Linienverkehr. Der 8,5 m lange Linienbus bietet bis zu 38 Fahrgastplätze und bildet somit die Klammer zwischen den Minibussen und dem Mercedes‑Benz Citaro. Der Sprinter City 75 trägt wie sein Vorgänger einen eigenständigen Gerippe-Aufbau und übersetzt die elegante Linienführung des neuen Sprinter in die Welt der Minibusse. Dabei übernimmt der Minibus die Karosseriebreite des Sprinter von nur 2020 mm und bewegt sich daher behände auch durch enge Altstadtgassen oder dicht bebaute Vorstadtsiedlungen. Unter seiner Karosserie verbirgt sich einzigartige Technik. Im Mittelpunkt steht dabei eine exklusive Hochlast-Hinterachse anstelle der bisherigen Doppelachse.

Eigenständiges Design, Seitenwände asymmetrisch gestaltet

Typisch für den Sprinter ist eine Kombination aus einem klar definierten Gesicht mit präzise gezeichneten Scheinwerfern mit weichen und fließenden Formen. Diese Grundlagen der Gestaltung nimmt der Aufbau des Sprinter City 75 gekonnt auf. Ähnlich wie bei der Vorgängergeneration ist die Panorama-Windschutzscheibe weit nach oben gezogen und integriert die Fahrtzielanzeige.

Die beiden Seitenwände sind asymmetrisch gestaltet. Auf der Fahrerseite findet die Original-Fahrertür Verwendung. Ihre ansteigende Fensterbrüstung ist über einen dunklen Steg mit der großflächigen Verglasung des Fahrgast­raums verbunden. Auf diese Weise verschmelzen Fahrerhaus und Aufbau miteinander zu einer Einheit. Die Verglasung des Aufbaus ist vorn markant gepfeilt, hinten steigt die Brüstung nach der Hinterachse mit einem sanften Schwung an. Anders die Einstiegsseite: Die ansteigende Fensterbrüstung nach der A‑Säule fällt zur niedrigen Gürtellinie hin ab.

Hinten schließt der Sprinter City 75 mit einem eigenständigen Omnibusheck ab. Die nach unten gewölbte Heckscheibe trägt den Stern. Ihre Grundform lehnt sich an das Design des neuen Sprinter an - die Rückleuchten kommen jedoch aus dem Komponentenregal der Mercedes‑Benz Großbusse und unterstreichen die Familienzugehörigkeit.

Die Außenhaut des Sprinter City 75 besteht aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GfK) und ist mit ihrer Passform und glatten Oberflächen qualitativ auf hohem Niveau angesiedelt. Kunden können die seitliche Panorama-Verglasung auch als Doppelverglasung ordern. Das eigenständige Design des größten Minibusses ist rechtlich geschützt.

Fahrgastraum: niedriger Einstieg, flexibler Niederflur-Plattform

Passagiere betreten den hellen und lichtdurchfluteten Fahrgastraum des Sprinter City 75 durch eine zweiflügelige, elektrisch betätigte Außen­schwenktür nach der Vorderachse. Sie wird ebenso wie die einflügelige Hecktür mit der 12‑Volt‑Technik des Sprinter betätigt. Ein aufwendiger Wandler auf 24 Volt kann daher entfallen. Da die Stufenhöhe bereits in Fahrposition nur 270 mm beträgt, kann auf eine aufwendige Kneeling­funktion verzichtet werden. Eine serienmäßige Klapprampe erleichtert mobilitätseingeschränkten Fahrgästen den Zugang.

Geräumige und flexibel nutzbare Niederflurzone

Der Fahrgastraum ist als Low Entry ausgelegt und freundlich sachlich grau verkleidet. Die geräumige Niederflurzone ist sehr flexibel ausgelegt. Hier ist Platz für bis zu fünf Klappsitze auf der Fahrerseite und zwei weitere auf der Türseite, alternativ für einen Rollstuhl und/oder Kinderwagen. Werden sie nicht genutzt, stehen bis zu 26 Stehplätze zur Verfügung. Die Klappsitze sind als vollwertige Sitzplätze eintragungsfähig. Alternativ zu ihnen oder auch in Kombination ist eine Bestuhlung mit Schnellwechselsystem mit bis zu drei Doppelsitzen auf der Fahrerseite möglich.

Der erste Einzelsitz im Fond ist barrierefrei zugänglich. Eine flache Stufe vor der Hinterachse führt in den angehobenen Sitzbereich im Heck, dessen Boden nach hinten leicht ansteigt. Hier sind weitere elf Sitzplätze angeordnet, gegenüber dem einflügeligen hinteren Einstieg in Vis‑à‑vis-Bestuhlung, ähnlich der Anordnung im Heck eines Citaro. Die Bestuhlung des Typs City Star Sprinter ist in unterschiedlichen Ausführungen von der Kunststoffschale bis zum Vollpolstersitz lieferbar. Die Breite beträgt 400 mm. Sitzstoffe und Bodenbeläge stammen aus der Mercedes‑Benz Kollektion für Stadtbusse.

Typisch für den Sprinter City 75 ist seine umfangreiche und durchdachte Ausstattung. So ist in die Omnibus-Innendecke mit ihren beidseitigen Lüftungskanälen eine LED-Beleuchtung integriert. Sie wird im Niederflur- und im Podestbereich separat geschaltet.

Großes Augenmerk legten die Entwickler auf eine wirkungsvolle Heizung und Klimatisierung. Fahrer profitieren von der halbautomatischen Klima­anlage Tempmatic (auf Wunsch vollautomatisch geregelte Thermotronic) und einer elektrischen Warmluft-Zusatzheizung. Der Fahrgastraum wird von einer Aufdach-Klimaanlage mit 11 kW Leistung temperiert, außerdem von jeweils einem Wärmetauscher mit Gebläsen in Einstiegsbereich und Heck sowie einer Konvektorenheizung. Im Vergleich zum Vorgängermodell wurden Heiz- und Gebläseleistung nochmals erhöht. Hinzu kommt eine Warmwasser-Zusatzheizung mit Standheizungsfunktion. Serienmäßige Dachlüfter sowie optionale Klappfenster unterstützen die Be- und Entlüftung des Innenraums.

Cockpit mit großer Variantenvielfalt und busspezifischer Bestückung

Der Fahrerarbeitsplatz des Sprinter City 75 profitiert vom neugestalteten und hochmodernen Cockpit des Basisfahrzeugs und ist – einmalig in dieser Fahrzeugklasse – in großer Variantenvielfalt zu bekommen. Oberhalb der Mittelkonsole fällt eine zusätzliche Konsole ins Auge. Hier sind mit bis zu 14 Schaltern und zwölf Signalleuchten die omnibusspezifischen Bedien­elemente übersichtlich zusammengefasst. Eine weitere Konsole links des Lenkrads enthält die Steuerung von Heizung und Klimatisierung. Neu ist ein elektrisch betätigtes Sonnenrollo für die Panorama-Windschutzscheibe.

Rechts des Fahrerplatzes ist Raum für den Zahltischschrank. Die Grund­variante stammt vom Vorgängermodell. Die neue Design-Ausführung integriert aufgeräumt den Feuerlöscher und bietet zwei DIN‑Schächte für Zusatzeinbauten. Im Inneren sind mehrere Konsolen zur Aufnahme von elektronischen und elektrischen Geräten vorgesehen.

Eigenständiges Integralgerippe, exklusive Minibus-Hinterachse mit hoher Tragfähigkeit

Ebenso völlig neu wie das Design ist das technische Konzept des Sprinter City 75. Seine Basis bildet das Fahrgestell des Mercedes‑Benz Sprinter, allerdings nur bis zur B‑Säule. Danach schließt sich wie bei den Vorgänger­modellen ein eigenständiges selbsttragendes Minibus-Integralgerippe an. Es besteht aus einem Minibus-Fahrgestell und einem spezifischen Gerippe­aufbau in einer integrierten Struktur. Den neuen Stadtbus kennzeichnet ein Radstand von 5,095 mm. Er überbietet damit den längsten Radstand des neuen Mercedes‑Benz Sprinter um 770 mm, Voraussetzung für ein annähernd 5,0 m² großes Niederflurabteil zwischen den Achsen. Das zulässige Gesamtgewicht des Zweiachsers beläuft sich auf 6,8 t und bietet große Reserven.

Basis für das hohe zulässige Gesamtgewicht ist eine exklusiv für die Mercedes‑Benz Minibusse entwickelte und angefertigte Hochlast-Hinter­achse. Das zwillingsbereifte Aggregat besitzt eine zulässige Achslast von 5,0 t. Voraussetzung für die enorme Tragfähigkeit sind auch die 17,5‑Zoll-Räder mit Bereifung 215/75 R 17,5. Vorn fährt der City 75 mit der Serien­achse des Sprinter auf Reifen im Format 205/75 R 16 C.

Die Hinterachse des größten Stadtminibusses ist luftgefedert. Die neue Federung ist durch entsprechend dimensionierte Federbälge und einen kräftigen Kompressor an die hohe Tonnage angepasst. Trotzdem wiegt sie rund 40 kg weniger als beim Vorgängermodell. Der Kompressor der Federung ist Teil des Luftfederpakets und arbeitet sehr effizient.

Direkt vor der Hinterachse verrichtet auf Wunsch eine ebenfalls neu entwickelte Minibus-Haltestellenbremse ihren Dienst. Der Bremsvorgang erfolgt über die Kardanwelle und wird automatisch beim Öffnen und Schließen der Türen aktiviert bzw. deaktiviert. Zur Serienausstattung gehört als verschleißlose Zusatzbremse ein Telma-Retarder mit 350 Nm Brems­leistung. Er ist dem Fußpedal vorgeschaltet und arbeitet stufenlos.

Der neue Sprinter City 75 besticht mit zahlreichen Assistenzsystemen, die das Sicherheitsniveau weiter erhöhen. Beispiele sind das serienmäßige elektronische Stabilitätsprogramm ESP oder der Seitenwind-Assistent. Optionale Systeme wie der aktive Brems-Assistent oder der aktive Abstandshalte-Assistent DISTRONIC unterstützen den Fahrer.

Der neue Sprinter City 75 ist Spitzenmodell seiner Baureihe. Zunächst wird er vom derzeitigen Sprinter City 45 unterstützt, der im Frühjahr 2019 ebenfalls Premiere auf dem neuen Sprinter haben wird. Mit dem Wechsel zur neuen Generation erfüllt der 7,4 m lange Sprinter City 45 Minibus durch eine geänderte Bestuhlung die Zulassung als Linienbus nach Klasse 1. Bei einem zulässigen Gesamtgewicht von maximal 5,5 t resultieren daraus bis zu 30 Fahrgastplätze, darunter 13 Sitzplätze. Auch der Sprinter City 45 kann dank einer Einstiegshöhe von nur 270 mm an der zweiflügeligen Tür auf eine Kneelingeinrichtung verzichten. Er ist ebenfalls serienmäßig unter anderem mit Fahrerhaus-Klimaanlage, Warmluft-Zusatzheizung und einer Klapprampe ausgestattet.

Sprinter Transfer: Alleskönner unter den Minibussen

Mit einem Komplettprogramm tritt der vielseitige neue Sprinter Transfer an. Seine vier Modelle reichen vom 5,9 m langen Sprinter Transfer 23 über den Sprinter Transfer 35 (7,0 m) und den Sprinter Transfer 45 (7,4 m) bis zum 7,7 m langen Sprinter Transfer 55 mit einer perfekt angepassten Heck­verlängerung und einem eigenständigen Omnibusheck. Damit deckt der Sprinter Transfer eine Spanne von 3,55 t bis 5,5 t Gesamtgewicht und von 12 bis 22 Fahrgastplätzen ab. Neben dem Fahrgasteinstieg durch die Schiebetür stehen auf Höhe der Beifahrertür drei Türvarianten zur Auswahl, immer in Verbindung mit einem vertieften und verbreiterten Einstieg. Das erhöht den Einstiegskomfort und macht die ansonsten übliche elektrisch ausfahrbare Trittstufe am Einstieg überflüssig.

Die Ausstattungsvielfalt des Sprinter Transfer entspricht seinen höchst unterschiedlichen Einsätzen, sie reichen vom Schulbusverkehr über Überlandfahrten bis zum Einsatz als Shuttle und der Mitnahme von einem Rollstuhlfahrer. Beispiel für die Vielseitigkeit ist die Innendecke: Es gibt sie je nach Modell als Originalteil vom Mercedes‑Benz Sprinter, als Original-Innendecke mit Gepäckablagen sowie als aufwendige Reisebus-Innendecke.

Zu Beginn des Modellwechsels steht der Sprinter Transfer 35 im Mittel­punkt. Der 6,97 m lange Minibus auf Basis der Original-Karosserie des Sprinter mit Hochdach verfügt serienmäßig über eine Fahrgastkapazität von 15+1 Plätzen. Optional sind 18+1 und sogar 19+1 Fahrgastplätze möglich. Das zulässige Gesamtgewicht beträgt 5,0 t bis 5,5 t. Optional ist eine verschleißlose elektromagnetische Telma-Zusatzbremse lieferbar (über 5,0 t Gesamtgewicht Pflicht). Sie wird über das Bremspedal aktiviert. Das maximale Bremsmoment beläuft sich auf 350 Nm.

Die Seitenverglasung ist auf Wunsch in diskretem Schwarzglas zu bekom­men. Neu sind optionale Schiebefenster für die hinteren Seitenfenster links und rechts. Die Fahrgäste betreten den Minibus über eine seitliche Schiebe­tür mit elektrischer Trittstufe. Optional sind eine Beifahrertür mit vertieftem Einstieg sowie an ihrer Stelle eine Außenschwingtür in Vorbereitung.

Der Sprinter Transfer übernimmt die erst im vergangenen Jahr eingeführte Überlandbestuhlung, serienmäßig in hochfester Ausführung. Die Sitze sind in einer Bodenschiene und in der Seitenwand fest verschraubt. Seiten­wände, Fenstersäulen und Türinnenverkleidungen sind mit schwarzem Kunststoff verkleidet.

Hinzu kommt der besonders kompakte Sprinter Transfer 23 mit 13+1 Fahr­gastplätzen. Der nur 5,9 m lange Minibus ist ausschließlich als Rechtslenker lieferbar. Die Modelle Sprinter Transfer 45 und Sprinter Transfer 55 werden im Laufe des Jahres 2019 folgen.

Sprinter Mobility: Spezialist für mobilitätseingeschänkte Fahrgäste

Auf zwei Modelle konzentriert sich die Baureihe Sprinter Mobility. Da wäre der kompakte nur 5,9 m lange Sprinter Mobility 23 mit nur 3,5 t zulässigem Gesamtgewicht. Er kann bereits mit einem Führerschein Klasse C bewegt werden und verfügt über bis zu acht Fahrgastplätze, maximal vier Rollstuhl­plätze oder eine Mischform daraus.

Der Zugang zum Fahrgastraum erfolgt durch eine Trittstufe an der Schiebe­tür bzw. über eine Heckrampe. Basis des Fahrgastraums ist ein Aluminium-Bodensystem mit sechs integrierten Airline-Schienen zur schnellen und unproblematischen Befestigung von Rollstühlen. Daher ist auch die Anordnung der Bestuhlung flexibel wählbar.

Alle Sprinter Mobility erhalten serienmäßig die Original-Innendecke des Sprinter. Seitenwände, Fenstersäulen und Türinnenverkleidungen sind ebenfalls mit schwarzem Kunststoff verkleidet. Die Fahrgastsitze sind mit einem Schnellwechselsystem befestigt, entsprechend flexibel ist der Sprinter Mobility im Einsatz. Sie verfügen über Armlehnen, die Rücken­lehnen sind auf Wunsch verstellbar. Die Fahrgastsitze verfügen über einen integrierten Zwei- bzw. Dreipunkt-Sicherheitsgurt. Bei den Rollstuhlplätzen gehört zur individuellen Anpassung ein fahrzeugfester höhenverstellbarer Dreipunkt-Sicherheitsgurt zum Serienumfang. Ein Staufach an Bord nimmt Gurte und Retraktoren für Rollstühle auf.

Augenmerk verdient der größere Sprinter Mobility 45 mit 5,0 t zulässigem Gesamtgewicht sowie bis zu 19 Fahrgastplätzen oder sechs Rollstuhl­plätzen. Er streckt sich auf 7,4 m Länge. Die große Zahl an Rollstuhlplätzen ist das Ergebnis eines erhöhten Bodens auf Basis einer Aluminium-Waben­struktur. Durch den damit verbunden Überbau der Radkästen entsteht im Fahrgastraum eine ebene Fläche und somit eine perfekte Raumausnutzung – jetzt können auch im Bereich der Hinterachse zwei Rollstühle nebeneinan­der parken. In den Boden sind acht Airline-Schienen zur flexiblen Befesti­gung unterschiedlicher Rollstühle eingelassen. Weitere Besonderheit des Sprinter Mobility 45: er wird optional mit einer Reisebus-Innendecke ausgestattet.

Im Sprinter Mobility findet ein neuer leichterer Linearhublift Verwendung. Bei einer Tragfähigkeit von 350 kg wiegt er nur 100 kg. Serienbestandteil des Mobility 23 ist eine 2,4 m lange zweiteilige Heckrampe mit einem Gewicht von 30 kg.

Intensive Härtetests bei Hitze und Kälte

Der Einführung der neuen Minibus-Generation ging eine umfangreiche Entwicklung und Erprobung voraus. Dabei profitierte die Minibussparte von einer engen Zusammenarbeit mit Mercedes‑Benz Vans und EvoBus, nicht nur in punkto identischer Lieferanten. Sämtliche Auf-, Um- und Einbauten sind werksseitig freigegeben, ebenso verfügen die Fahrzeuge über die volle Werksgarantie.

Intensive Härtetests absolvierten die neuen Minibusse auf den Teststrecken im Lkw-Werk Wörth sowie in Papenburg. Darüber hinaus wurden die Mini­busse sowohl in der Kälte Lapplands als auch in der Sommerhitze Süd­spaniens gründlich nach Omnibuskriterien erprobt.

Doppeljubiläum: 20 Jahre Minibusse, 25 000 Exemplare

Mit der Premiere der neuen Minibus-Generation fällt ein doppeltes Jubiläum zusammen: Seit 1998 zählen Minibusse innerhalb von EvoBus zum Ange­botsspektrum von Mercedes-Benz Omnibus, jüngst wurde bereits der 25 000ste Minibus ausgeliefert. Vor 20 Jahren startete EvoBus das Engagement in diesem Segment mit einer Beteiligung in Höhe von 49 Prozent am Minibushersteller Karl Koch GmbH in Mudersbach bei Siegen. Das mittelständische Unternehmen hatte schon zuvor ausschließ­lich Mini- und Midibusse auf Basisfahrzeugen mit dem Stern gefertigt. In diesem Rahmen übernahm EvoBus die Leitung und industrielle Führung. Im Jahr 2004 erfolgte die vollständige Übernahme der Karl-Koch-Anteile und die Gründung der Mercedes‑Benz Minibus GmbH mit Sitz in Dortmund.

Im Werk Dortmund war inzwischen seit Anfang 2000 sukzessive die Mini­bus-Produktion aufgebaut worden. Zunächst dezentral auf vier Standorte in Deutschland und Frankreich verteilt, hat EvoBus die Minibus-Produktion seit 2008 auf das Werk in Dortmund konzentriert.

Die ständig wachsende Nachfrage erforderte in den folgenden Jahren eine massive Ausdehnung der Produktionsfläche auf heute rund 12 000 m². Auf drei Rohbau- und vier Montagelinien stellt die Minibus GmbH mit rund 260 Beschäftigten zwischen 1200 und 1600 Fahrzeuge im Jahr her. Damit ist Mercedes‑Benz in Europa Marktführer bei Minibussen über 3,5 t zulässigem Gesamtgewicht.

Der Absatz der Minibusse verteilt sich inzwischen auf mehr als 30 Länder, größter Markt ist nach wie vor Westeuropa. Aber auch Kunden aus Australien, Südostasien oder dem Mittleren Osten gehören zum festen Stamm der Abnehmer in Dortmund.

Zum Erfolgsrezept der Minibus GmbH gehören neben den individuellen Produktvorteilen die industrielle Fertigung in Dortmund sowie die Vorteile der engen Verbindung zu Entwicklung und Fertigung des Basismodells Mercedes‑Benz Sprinter. Sämtliche Prozesse der industriellen Fertigung mit Produktionslinien erfüllen die gleichen hohen Qualitätsmaßstäbe wie Mercedes‑Benz Vans. Sie unterliegen strengen Qualitätskontrollen. Eine intensive Endabnahme gewährleistet eine von der Produktion unabhängige Qualitätssicherung. Jeder Minibus wird zusätzlich auf einer ausgiebigen Probefahrt getestet. Bei Eingriffen in den Bereich des Dachs ist zusätzlich ein Dichtigkeitstest obligatorisch.

EvoBus begleitet die Minibus-Kunden und deren Busse nach dem Kauf ebenso intensiv wie bei den Großbussen. Eine umfangreiche Dokumentation sichert die Verfügbarkeit von Ersatzteilen. Außerdem sind die Minibusse in das einzigartige omnibusspezifische Servicenetz von Omniplus einbezogen. Minibusse mit Lebenserfahrung werden in geprüfter Qualität europaweit über die Omnibus-Gebrauchtfahrzeugmarke BusStore vertrieben.

Vom Vertrieb über die Fertigung bis zum Service und zur späteren Wiederverwertung – die Vorteile der Minibusse mit Stern aus einer Hand sind offensichtlich. Das sehen auch Omnibusunternehmen so: Mitte dieses Jahres hat der 25 000ste Minibus das Werk Dortmund verlassen.

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