Gefahren vermeiden, Leben retten: Die neuen einzigartigen Assistenzsysteme in Omnibussen von Mercedes Benz und Setra

10.07.2018
  • Zehn Jahre Active Brake Assist im Reisebus
  • Premiere: Active Brake Assist 4, der erste aktive Bremsassistent mit Fußgängererkennung für Reisebusse – serienmäßig
  • Premiere: Preventive Brake Assist, der erste aktive Bremsassistent für Stadtbusse
  • Premiere: Sideguard Assist, der erste Abbiegeassistent für Stadt- und Reisebusse

Mercedes‑Benz und Setra sind traditionell die Sicherheitsmarken unter den Omnibussen. Nahezu alle Sicherheits- und Assistenzsysteme feierten ihre Premiere in Omnibussen von Mercedes‑Benz und Setra. Herausragendes Beispiel dafür ist der aktive Bremsassistent Active Brake Assist, dessen erste Generation vor genau zehn Jahren vorgestellt wurde. Jetzt folgen die nächsten großen Schritte: Der Active Brake Assist 4 für Reisebusse ist der erste Bremsassistent, der auch auf Fußgänger bremst. Er wird 2019 Serienausstattung in allen Reisebussen von Mercedes‑Benz und Setra. Der Preventive Brake Assist ist der weltweit erste aktive Bremsassistent für Stadtbusse. Der Sideguard Assist schließlich warnt als erstes Assistenz­system beim Abbiegen vor Fußgängern, Radfahrern und stationären Hindernissen. Alle drei Assistenzsysteme entlasten den Fahrer bei seiner Tätigkeit und schützen schwächere Verkehrsteilnehmer, alle drei können Leben retten.

Das integrale Sicherheitskonzept

Sicherheit besteht bei Omnibussen von Mercedes‑Benz und Setra nicht aus Einzelmaßnahmen, dahinter steckt ein umfassendes integrales Sicherheits­konzept. Der damit verbundene Anspruch ist klar formuliert: Die Premium­marken erfüllen höchste Sicherheitsansprüche und treiben die Entwicklung auf allen Gebieten voran. Das integrale Sicherheitskonzept setzt sich aus mehreren Bausteinen zusammen. Im Zentrum steht fahrzeug- und einsatz­spezifisch eine Vielzahl innovativer Sicherheitsausstattungen mit dem Ziel, die aktive und passive Sicherheit fortlaufend zu steigern. Dies wird einge­rahmt durch zahlreiche weitere Maßnahmen wie zum Beispiel das Fahrer­training. Fahrer sollen Gefahren rechtzeitig erkennen und vermeiden. Ebenso sollen sie bei einem Unfall richtig reagieren. Auch die Fahrgast-Information zum Umgang mit den Sicherheitseinrichtungen an Bord – beginnend mit dem Anlegen des Sicherheitsgurts – ist Teil des Konzepts. Es reicht aber weit darüber hinaus und umfasst sogar eine verantwortungs­bewusste Wartung des Fahrzeugs und die Verwendung von geprüften Original-Ersatzteilen im Service. Das Ziel des integralen Sicherheitskonzepts ist ambitioniert: Es ist die Umsetzung der Vision vom unfallfreien Fahren.

Active Brake Assist 4: Der erste aktive Bremsassistent mit Fußgängererkennung für Reisebusse

Unfälle vermeiden und schwächere Verkehrsteilnehmer schützen, das sind zentrale Punkte der Sicherheitsentwicklung von Daimler Buses. Mit dem Active Brake Assist – auch aktiver Bremsassistent genannt – und dessen fortlaufender Weiterentwicklung in den Reisebussen von Mercedes-Benz und Setra setzt Daimler Buses seit zehn Jahren immer wieder Maßstäbe.

Der neue Active Brake Assist 4 – kurz ABA 4 – mit Fußgängererkennung ist ein erneuter Höhepunkt in der Entwicklung von Assistenzsystemen. Er leitet nicht nur auf vorausfahrende und stehende Hindernisse automatisch eine Vollbremsung ein, er warnt den Fahrer zusätzlich optisch sowie akustisch vor einer Kollision mit Fußgängern und leitet gleichzeitig automatisch eine Teilbremsung ein. Damit stehen dem Fahrer alle Möglichkeiten offen, um eine Kollision mit einem Fußgänger zu verhindern: Er kann ihn durch das Signalhorn warnen, eine Vollbremsung einleiten oder mit einem Lenk­manöver ausweichen.

Multi-Mode-Radarsysteme mit einer Reichweite bis zu 250 m

Technisch basiert der Active Brake Assist 4 mit Fußgängererkennung auf einer neuen Generation der Radar-Technologie, die ebenfalls in den aktuellen Pkw und Lkw von Mercedes‑Benz verwendet wird. Es handelt sich um einen elektronisch scannenden Multi-Mode-Radar, der sich aus einem Fernbereichs- und einem Nahbereichsradar zusammensetzt. Der Fern­bereichsradar erfasst in direkter Linie vor dem Reisebus mehrspurige Fahrzeuge und stationäre Hindernisse auf maximal 250 m Entfernung, einspurige Fahrzeuge wie Fahrräder auf bis zu 160 m sowie Fußgänger auf bis zu 80 m. Der Nahbereichsradar hat eine Reichweite von maximal 70 m und erkennt sogar Fußgänger und Fahrzeuge seitlich vor dem Reisebus.

Active Brake Assist: von Generation zu Generation leistungsfähiger

Der neue Active Brake Assist 4 mit Fußgängererkennung ist die konse­quente Weiterentwicklung des bestehenden, vielfach bewährten Active Brake Assist 3, der bereits jetzt eine Vollbremsung auf vorausfahrende Fahrzeuge sowie auf stehende Hindernisse ausführt. Mit den bisherigen Bremssystemen vom ersten Active Brake Assist aus dem Jahr 2008 bis zum Active Brake Assist 3 seit 2014 hat Mercedes‑Benz für Furore gesorgt. Ihre Leistung wurde dabei fortwährend gesteigert.

Sicherheitsexperten wissen es: Der Active Brake Assist kann Leben retten. Deshalb hat der Gesetzgeber auf die Entwicklungen von Mercedes‑Benz reagiert: Bremssysteme sind seit November 2015 für neu zugelassene Reisebusse und Lkw vorgeschrieben. Der neue Active Brake Assist 4 mit Fußgängererkennung setzt mit seiner Performance erneut neue Maßstäbe.

ABA 4 ab 2019 serienmäßig für Reisebusse von Mercedes‑Benz und Setra

Sicherheit hat für Daimler Buses einen herausragenden Stellenwert, deshalb wird der Active Brake Assist 4 ab dem ersten Quartal 2019 Serienausstat­tung in allen Reisebussen von Mercedes‑Benz und Setra: Mercedes‑Benz Tourismo RHD, Setra ComfortClass 500 und TopClass 500 einschließlich des Doppelstockbusses Setra S 531 DT.

Preventive Brake Assist, der erste aktive Bremsassistent für Stadtbusse

Mit dem Preventive Brake Assist führt Mercedes‑Benz als Weltpremiere den ersten aktiven Bremsassistenten für Stadtlinienbusse ein. Das neue Assistenzsystem warnt vor einer Kollision mit sich bewegenden Fußgängern sowie mit stehenden oder fahrenden Objekten und leitet bei akuter Kollisionsgefahr automatisch ein Bremsmanöver mit einer Teilbremsung ein. Warnkaskade und Bremseingriff sind auf den Einsatz im Stadtverkehr ausgelegt.

Die Wirkungsweise des Preventive Brake Assist

Der Preventive Brake Assist ähnelt in seiner Wirkungsweise dem Active Brake Assist 4. Er ist jedoch auf die sehr hohe Verkehrsdynamik im Stadtbusverkehr mit einer Vielzahl unterschiedlichster Verkehrsteilnehmer und Bewegungsrichtungen ausgelegt. Bei einer drohenden Kollision mit Fußgängern sowie mit bewegten oder stationären Objekten warnt der Preventive Brake Assist den Fahrer sowohl optisch durch ein rot aufleuchtendes Dreieck mit Fahrzeugsymbol im Zentraldisplay als auch akustisch und leitet gleichzeitig eine Teilbremsung ein. Sie wird so lange gehalten, bis entweder der Fahrer eingreift oder der Omnibus zum Stehen kommt.

Der Fahrer kann einen Eingriff jederzeit überstimmen, indem er die Bremse betätigt, durch eine Lenkbewegung ausweicht oder das Gaspedal bzw. den Kickdown betätigt. Darüber hinaus kann er zusätzlich Fußgänger oder andere Verkehrsteilnehmer durch Betätigung des Signalhorns warnen.

Der Preventive Brake Assist führt bewusst keine automatische Voll­bremsung aus. Dies verringert die Verletzungsgefahr für stehende Fahrgäste im Bus, aber auch für die sitzenden, nicht angeschnallten Passagiere. Dem Fahrer steht aber jederzeit die Möglichkeit einer individuell eingeleiteten Vollbremsung offen.

Die Technik des Preventive Brake Assist

Der Preventive Brake Assist nutzt ein Radarsystem analog zum Active Brake Assist 4 zur Erkennung von Hindernissen oder anderen Verkehrsteilneh­mern. Basis ist eine neue Generation der Radar-Technologie. Vorteil des Radarsystems: Es arbeitet unabhängig von den Lichtverhältnissen und ebenfalls weitgehend unabhängig von der Witterung. Der Radar ermittelt Abstand und Relativgeschwindigkeit extrem präzise und sieht auch bei Nacht, Regen und Nebel.

Der Fernbereichsradar erfasst in direkter Linie vor dem Omnibus mehr­spurige Fahrzeuge und Hindernisse auf bis zu 250 m Entfernung und Fußgänger auf bis zu 80 m. Dazwischen sind einspurige Fahrzeuge wie Motorräder und Radfahrer (160 m) angesiedelt. Der zusätzliche Nah­bereichsradar hat eine Reichweite von maximal 70 m und sensiert aufgrund des breiten Öffnungswinkels von 120 Grad auch Fahrzeuge und Fußgänger seitlich vor dem Fahrzeug.

Der Preventive Brake Assist erkennt Fußgänger in Bewegung in nahezu allen Verkehrssituationen. Etwa, wenn sie die Fahrspur des Omnibusses kreuzen, hinter einem Hindernis hervortreten oder wenn sie sich längs auf der Fahr­spur bewegen. Ebenso werden beim Abbiegen nach links und rechts Fuß­gänger im Bereich des Radars erkannt.

Warn- und Bremsreaktionen auf stehende und bewegte Hindernisse erfolgen über den gesamten Geschwindigkeitsbereich des Omnibusses. Die Fuß­gängererkennung ist bis zu einer Geschwindigkeit von 50 km/h aktiv.

Verfügbar für die gesamte Stadtbusfamilie des Mercedes-Benz Citaro

Der Preventive Brake Assist ist optional für die gesamte Modellfamilie des Mercedes‑Benz Citaro lieferbar, einschließlich Gelenkbus Citaro G, Low‑Entry Citaro LE, Überlandbus Citaro G/GÜ und dem Großraumbus CapaCity. Auch für das Programm des Stadtbusses Mercedes‑Benz Conecto wird der Preventive Brake Assist optional angeboten.

Sideguard Assist: der erste Abbiegeassistent für Stadt- und Reisebusse

Abbiegemanöver im Stadtverkehr gehören zu den unangenehmsten Auf­gaben eines Fahrers: Er muss gleichzeitig nach vorne Ampeln, Beschilderung, Gegen- und Querverkehr beachten, außerdem seitlich Fußgänger und Fahrradfahrer im Auge behalten. Darüber hinaus kann sich die Verkehrssituation in Sekundenschnelle ändern. Auch sind sich Fahrrad­fahrer und Fußgänger nicht immer bewusst, dass ein Busfahrer sie womöglich gar nicht sehen kann. Als weltweit erste Omnibusmarken bieten Mercedes‑Benz und Setra deshalb jetzt den Abbiegeassistent Sideguard Assist mit Personenerkennung an. Mercedes‑Benz liefert ihn für den Stadtbus Citaro in allen dessen Ausführungen bis zum Großraumbus CapaCity und den Reisehochdecker Tourismo, Setra für seine Reisebusse der ComfortClass 500 und TopClass 500 sowie für den Doppelstockbus Setra S 531 DT.

Das Ziel: immer informieren, bei Bedarf warnen

Die Arbeitsweise des Sideguard Assist ist mehrstufig: Er informiert den Fahrer zunächst, wenn sich ein relevantes Objekt in der Warnzone befindet. In einem zweiten Schritt wird der Fahrer gewarnt, falls er eine Aktion einleitet oder fortsetzt und dabei die Gefahr einer Kollision besteht.

Herzstück des Sideguard Assist ist eine Radarsensorik mit zwei Nah­bereichs-Radarsensoren auf der Beifahrerseite. Sie sind in der Verkleidung unmittelbar hinter dem rechten Vorderrad in einer Höhe von etwa einem Meter über der Fahrbahn angebracht. Die seitliche Überwachungszone hat eine Breite von 3,75 m. Das System deckt die komplette Länge des Omni­busses ab, ergänzt durch zwei Streifen von jeweils 2 m nach vorne und hinten. Oberhalb einer Geschwindigkeit von 36 km/h werden diese zusätz­lichen Zonen vorne auf 5 m und hinten auf 15 m über die Fahrzeuglänge hinaus ausgedehnt, jeweils linear mit der Geschwindigkeit wachsend.

Befindet sich ein bewegtes Objekt in der seitlichen Überwachungszone, wird der Fahrer optisch informiert. Bei Reisebussen leuchtet im Außenspiegel auf der Beifahrerseite in Blickhöhe des Fahrers eine LED in Dreiecksform gelb auf. Beim Citaro ist sie auf der Türseite in der A0‑Säule integriert. Die Leuchte lenkt die Aufmerksamkeit des Fahrers intuitiv auf die Situation neben seinem Fahrzeug. Erkennen die Sensoren eine Kollisionsgefahr, erfolgt eine zusätzliche optische Warnung: Die LED‑Leuchte blinkt mehrfach rot mit höherer Leuchtkraft, nach zwei Sekunden permanent rot. Hinzu kommt eine Vibrationswarnung im Fahrersitz.

Der Sideguard Assist warnt auch vor stationären Hindernissen

Erkennen die Sensoren darüber hinaus beim Abbiegen in der Abbiegekurve des Omnibusses ein stationäres Hindernis wie eine Ampel oder einen Poller, erfolgt ebenfalls eine optische und haptische Warnung. Dies vermeidet Kollisionen und teure Reparaturen. Die Schleppkurvenwarnung funktioniert, beginnend bei Schrittgeschwindigkeit, bis 36 km/h. Die anderen Funktio­nen des Sideguard Assist stehen beginnend bei Schrittgeschwindigkeit bis 100 km/h zur Verfügung.

Der Sideguard Assist bewertet für seine Warnkaskade auch Aktionen des Fahrers, etwa beim Anfahren den gesetzten Blinker auf der Beifahrerseite oder den Lenkeinschlag sowie fortlaufend den Abstand zu einem bewegten oder stationären Objekt. Deshalb warnt der Abbiegeassistent zum Beispiel auch beim Abbiegen ohne Betätigung des Blinkers vor Hindernissen.

Der Fahrer bleibt dabei weiterhin in vollem Umfang in der Verantwortung und Herr der Lage. Ihm stehen aufgrund seiner Einschätzung sämtliche Handlungsoptionen offen.

Der Sideguard Assist hilft ebenfalls beim Spurwechsel

Der neue Sideguard Assist kann sogar noch mehr: Er warnt den Fahrer bei Geschwindigkeiten höher als 36 km/h beim Spurwechsel nach rechts. Der Fahrer wird in diesem Fall ebenfalls über ein Objekt auf der Beifahrerseite informiert bzw. beim Setzen des Blinkers davor gewarnt. Damit unterstützt der Sideguard Assist den Spurwechsel etwa beim Überholen eines Rad­fahrers außerorts oder beim Fahrstreifenwechsel auf mehrspurigen Straßen und Autobahnen.